Für einen feministischen 1. Mai!

Trotz Corona: Der 1. Mai ist für alle da. Nehmt ihn euch und macht was draus! Dezentrale Kundgebungen, Spaziergänge, öffentliche Sitzpausen… Es gibt viele Möglichkeiten, den Tag der Arbeit mit emanzipatorischen Inhalten zu füllen. Nutzt den Anlass und macht eure antirassistischen, feministischen und klassenübergreifenden Forderungen gegen Ausbeutung sichtbar! Informationen zur rechtlichen Situation von Zusammenkünften und Versammlungen in der Coronazeit findet ihr unten.

Außerdem seid ihr herzlich eingeladen zur Kundgebung vom Feministischen Streik Jena von 13-15 Uhr am Holzmarkt!

Die Corona-Krise ist eine Krise der Frauen, Inter-, Nonbinary- und Transpersonen. Insbesondere Frauen und Queers erhalten die Versorgung für die gesamte Gesellschaft aufrecht. Zugleich sind insbesondere Frauen und Queers von den Auswirkungen der Pandemie bedroht.

Arbeit war schon vor Corona ungleich verteilt und häufig schlecht bezahlt. In der Pandemie verschärfen sich die Probleme, die das mit sich bringt.

Im Niedriglohnsektor arbeiten überwiegend Frauen und Queers. Wenn der Lohn vorher schon knapp war, reicht das Kurzarbeitsgeld jetzt nicht mehr zum Leben.

Wenn vorher schon nicht sicher war, wie lange der Arbeitsvertrag eigentlich besteht, ist die Existenzangst jetzt noch viel größer.

Wenn das Personal vorher schon zu wenig war, fehlt es jetzt an allen Ecken und Enden.

Beschäftigte im Gesundheits- und Erziehungswesen sind zu zwei Dritteln Frauen. Sie bekommen in der Krisenzeit viel Aufmerksamkeit. Das ist schön. Danke für die Rosen. Aber es braucht auch das Brot. Darum fordern wir für jeden Betrieb und jede Einrichtung: Löhne rauf, Erhöhung vom Mindestlohn, mehr Personal, Abschaffung der Fallpauschalen, Lohnfortzahlungen!

Auch die unbezahlte Sorgearbeit ist noch heute ungleich verteilt. In der Coronazeit bedarf die Erziehung und Pflege im privaten Bereich besonders viel Zeit und Kraft. Wir fordern eine Aufwertung und gerechte Verteilung der tagtäglichen und unsichtbaren Arbeiten!

Lasst uns am 1. Mai aufmerksam machen auf diese und noch viel mehr Missstände, die bis heute die Arbeit von Frauen und Queers abwerten und unser Leben erschweren. Lasst uns aber auch feiern, was in der Vergangenheit durch feministische Proteste schon erreicht wurde.

Wir berücksichtigen die gesundheitsschützenden Maßnahmen: Es können maximal 50 Personen an der Kundgebung teilnehmen. Solidarisierungen am Rande unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern sind erwünscht!

Bitte tragt Mund-Nasen-Schutzmasken und gebt auf eure Mitmenschen Acht. Wenn ihr habt: Bringt eure lilafarbenen Tücher mit oder hängt sie an eurem Fenster auf! Bringt Schilder, Transpis, Kochtöpfe und Löffel zum Lärm machen mit. Wer möchte, kann auch im Anschluss an die Kundgebung in aller Ruhe nach Hause spazieren …

… für ein solidarisches und feministisches Miteinander!

1. Mai am Holzmarkt von 13-15 Uhr.

Denn wenn wir streiken, steht die Welt still.

Zur rechtlichen Situation:

Versammlungen können aktuell eingeschränkt (beii Einhaltung der gesundheitlichen Schutzmaßnahmen) stattfinden. Als Versammlung gilt, wenn zwei oder mehr Personen ihre politische Meinung öffentlich kundtun. Eine Versammlung kann von jeder Person offiziell angezeigt werden. Bei aktuellem Anlass kann eine Versammlung spontan angemeldet werden.

Private Zusammenkünfte mit bis zu zwei Personen oder dem eigenen Haushalt plus einer haushaltsfremden Person sind aktuell erlaubt.

Mehr Infos findet ihr hier: https://innen.thueringen.de/fileadmin/staats_und_verwaltungsrecht/oeffentliches_recht/Merkblatt.pdf
und hier: https://www.bmi.bund.de/DE/themen/verfassung/staatliche-ordnung/versammlungsrecht/versammlungsrecht-node.html