Forderung an die Gewerkschaften: Aufruf zu einem ordentlichen Streik am 8. März! – Jetzt mitzeichnen

Das feministische bundesweite Streik-Bündnis ruft für den 8. März unter dem Motto „Wenn wir streiken, steht die Welt still“ zu einem bundesweiten Frauen*streik auf. Als Gewerkschafter*innen solidarisieren wir uns mit dem Aufruf!

Noch immer ist keine umfassende Geschlechtergerechtigkeit erreicht. Die Liste der Ungerechtigkeiten ist lang und täglich spürbar: Jeden dritten Tag stirbt eine Frau* in Deutschland aufgrund geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Paragraphen StGB § 218/219a schränken das Informationsrecht, sowie das Recht auf eine sichere und straffreie Abtreibung ein. Wir fordern unser Recht auf körperliche Selbstbestimmung anzuerkennen. Herabwürdigendes sexistisches Verhalten gehört immer noch zum Alltag von Mädchen* und Frauen* jeden Alters. Die professionalisierten Sorge-Berufe als klassische „Frauen*domänen“ sind gesellschaftlich wenig anerkannt, schlecht bezahlt und werden unter schwierigen Arbeitsbedingungen verrichtet. Der Gender Pay Gap liegt seit Jahren unverändert bei 21 Prozent. Nach der Verrentung steigt er sogar auf über 50 Prozent. Immer noch wird der größte Teil der unbezahlten Sorgearbeiten von Frauen* verrichtet. Der gewerkschaftliche Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse ist somit zwangsläufig ein feministischer! Wir unterstützen daher die Forderungen der bundesweiten Frauen*streikbewegung:

  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Schluss mit dem Gender-Pay-Gap
  • Ein Ende des Pflegenotstands, kostenlose Kinderbetreuung, sowie die Anhebung der Löhne in Sozial- und Erziehungsberufen
  • Die Abschaffung von §218 und §219a StGB und der ärztlichen Gutachtenpflicht zur Anerkennung von Trans- und Intergeschlechtlichkeit
  • Ein Ende der Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen* und queere Menschen und Anerkennung von Femiziden als strukturelles Problem
  • Die Abschaffung der Lager für Geflüchtete und damit ein Ende der physischen, sexuellen und sexualisierten Gewalt gegen geflüchtete Frauen* in Lagern

Immer wieder wird argumentiert, der politische Streik sei in Deutschland verboten. Diese Aussage beruht auf keinerlei rechtlichen Grundlage. In der Vergangenheit haben Gewerkschaften immer wieder politisch gestreikt, wie z.B. gegen die Rente mit 67 und erfolgreich für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Mit Hinblick auf die schwindenden Mitgliederzahlen in den Gewerkschaften können auch die DGB Gewerkschaften von einem gemeinsamen Kampf von Gewerkschafter*innen und Feminist*innen nur profitieren.

Aus diesem Grund wenden wir, die Unterzeichner*innen, uns mit diesem Statement an die Spitzen von ver.di, IG Metall und allen Gewerkschaften, auch außerhalb des DGB: Ruft offiziell zu einem ordentlichen Streik auf! Die Ungerechtigkeiten im Patriarchat betreffen uns alle!

Wir rufen all diejenigen gewerkschaftlichen und betrieblichen Strukturen und Einzelpersonen, die dieses Statement für richtig halten, zur Mitunterzeichnung und Weiterverbreitung auf.

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